Das weiße Gold in der Porzellanmanufaktur Ludwigsburg

Als einzige Porzellanmanufaktur in Baden-Württemberg stellt die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg ein besonderes Erlebnis für Porzellanfreunde dar. Nachdem die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg anno 1758 von Herzog Carl Eugen von Württemberg gegründet worden war, ist die Manufaktur standesgemäß im Ludwigsburger Residenzschloss untergebracht. Heute gilt die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg als eine der herausragenden Manufakturen in ganz Europa. neben den historischen Dekors und Formen des Barock und Rokoko werden auch zeitgenössische Formen entwickelt, die aber auch heute noch in Handarbeit hergestellt werden.

Darum wurde die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg gegründet

Für eine standesgemäße Hofhaltung benötigte Herzog Carl Eugen eine große Zahl an edlen Stücken aus Porzellan. Denn das weiße Gold galt während des 18. Jahrhunderts als Zeichen von Wohlstand und als begehrtes Objekt für Sammler. Um diesen Bedarf zu decken, begründete der Herzog die Manufaktur und finanzierte den Betrieb aus seiner privaten Schatulle.

Schon unter Carl Eugens Vater Carl Alexander hatte man versucht, eine Manufaktur in Württemberg zu etablieren, dieses Vorhaben wurde jedoch wegen einer unzureichenden Finanzierung und technischen Schwierigkeiten eingestellt. Und auch nach der offiziellen Gründung scheiterte man zunächst fast. Denn die Aufbereitung der Tonerde hatte sich als äußerst schwierig erwiesen. Das änderte sich erst, als Josef Jakob Ringler am 16. Februar 1759 als zweiter Direktor eingestellt worden war. Dieser war in der Herstellung von Porzellan äußerst erfahren und war schon in mehreren Manufakturen tätig.

Nachdem die Anfangsschwierigkeiten gelöst waren, erlebte die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg bereits in den 1760er und 1770er Jahren ihre erste Blütezeit. Auch vom künstlerischen Standpunkt her konnten sich die Ludwigsburger durchaus mit anderen Herstellern messen, wobei die große Stärke der Ludwigsburger Hersteller figürliche Darstellungen waren. Zu verdanken war der erste künstlerische Höhepunkt auch Gottlieb Friedrich Riedel, der zuvor in Meißen gearbeitet hatte und am 15. Mai 1759 als Obermaler in der Porzellanmanufaktur Ludwigsburg eingestellt worden war. Eine neue Blütezeit erlebte die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg schließlich nach dem Ersten Weltkrieg, als an die alte Handwerkstradition angeknüpft wurde.

April 2015



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