Tagblatt-Turm

Als eines der ersten Hochhäuser in ganz Deutschland ist der Tagblatt-Turm in Stuttgart bereits in die Geschichte eingegangen und bildet heute eines der Wahrzeichen der Landeshauptstadt Baden-Württembergs. Der 61 m hohe Turm wurde in den Jahren 1924-1928 nach dem Entwurf des Architekten Ernst Otto Oßwald in Stuttgart-Mitte, in der Eberhardstraße errichtet. Er stellte zu dieser Zeit das mit Abstand höchste Gebäude der Stadt dar.

Direkt nach der Fertigstellung des Turms im Jahr 1928 diente dieser als Sitz der Redaktion der Zeitung „Neues Tagblatt“, was ihm schließlich auch seinen bis heute gültigen Namen verlieh. Aus dem Tagblatt wurde übrigens später die „Stuttgarter Zeitung“, deren Redaktion sich ebenfalls bis zum Jahr 1976 im Tagblatt-Turm befand. Erst zu diesem Zeitpunkt wechselt sie in das neu errichtete Pressehaus im Stuttgarter Stadtteil Möhringen.

Die Optik des Turms sorgte in den Anfangsjahren für Schlagzeilen und Diskussionen. Die beiden schlanken Baukörper in Verbindung mit den schmalen Fensterflächen galten zu dieser Zeit als hochmodern, zusätzlich wurde der Bau als erstes Gebäude in ganz Deutschland unter Verwendung des neuartigen Sichtbetons realisiert. Nicht jeder kam mit so vielen Neuerungen auf Anhieb zurecht.

Zu Anfang des neuen Jahrtausends wurden sowohl der Turm selbst als auch die umliegenden Gebäude grundlegend saniert. Dabei handelt es sich um die ehemalige Druckerei und Setzerei des Tagblattes, die fortan anderweitig genutzt werden konnten. Es entstand die so genannte „Kultur unterm Turm“ – ein Zentrum für Kunst und Kultur mit zahlreichen Theatern, Bühnen sowie pädagogischen Einrichtungen.

Untergebracht sind heute im Tagblatt-Turm und seinen Nebengebäuden beispielsweise das Theater „tri-bühne“, das „Junge Ensemble Stuttgart (JES)“ und das Figurentheater „FITZ“. Ergänzt wird das vielfältige kulturelle Angebot durch eine Jugendkunstschule. Außerdem hat hier der Museumspädagogische Dienst der Stadt Stuttgart seinen Platz gefunden.

Seit 1976 steht der Turm unter Denkmalschutz, er wird heute als besonders wichtiges Zeugnis des Neuen Bauens in Deutschland angesehen. Als Highlight wurde im Jahr 2005 eine Konturenbeleuchtung am Turm angebracht, die aus insgesamt mehr als 350 m Lichtfaserleitung besteht und den Turm bei Dunkelheit in einem faszinierenden Licht erstrahlen lässt. Übrigens: Schon bei Einweihung des Tagblatt-Turms im Jahr 1928 brachte man eine Beleuchtung aus Neonröhren an, diese wurde allerdings schon in den 60er-Jahren wieder entfernt.

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