Vernissage Human Soul

Chin Woman

Freitag, den 2.März 2018 in Stuttgart im Aloft am Milaneo

Die Chin Woman im Bergdorf Mindat (Myanmar)

Direkt nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung als Grafik-Designerin machte sich die deutsche Fotografin Fanny Hirling (www.fannys-art-photos.de), mit Kamera und Rucksack, auf die Reise nach Myanmar um dort ihrer größten Leidenschaft nachzugehen, dem Fotografieren. Als sie nach Deutschland zurückkehrt, hat sie zahlreiche magische Momentaufnahmen mit im Gepäck. So verbrachte sie einige Tage im Bergdorf „Mindat“ im Chin State, um die dort lebenden tätowierten „Chinwomen“ zu porträtieren. Zwar spreche dort kaum jemand Englisch und ein Großteil der „Chinwomen“ leben vergleichsweise zurückgezogen, doch mithilfe zweier hilfsbereiter Einheimischer, ist es dennoch gelungen Vertrauen zu den tätowierten Frauen aufzubauen. Besonders die Kinder der überaus gastfreundlichen Dorfbewohner freuten sich über den fremden Gast. Es sei besonders bewundernswert, wie die Menschen vor Ort nur mit dem allernötigsten auskommen und dennoch glücklich zu sein scheinen.

Das Ergebnis der Fotoreise wird Fanny Hirling am 2. März um 18.30 Uhr bei ihrer Vernissage „HUMAN SOUL“ im Aloft in der Heilbronner Str. 70 (am Milaneo) in Stuttgart präsentieren. Reisesüchtige, Kunstinteressierte und Neugierige sind herzlich eingeladen.



Hintergrund Chin Women

Eine Legende des Volksstammes der Chin besagt, dass einst ein burmesischer König in die Region kam und von der Schönheit der Frauen so angetan war, dass er eine von Ihnen als Braut entführte. Um sicherzustellen dass ihre eigenen Töchter nicht entführt würden hätten die Familien der Chin in der Folge damit begonnen, deren Gesichter zu tätowieren.

Eine andere Erzählung berichtet, die Tattoos seien aufgrund ihrer Schönheit entstanden. Gleichzeitig waren auf diese Weise Frauen auch einfacher zu unterscheiden, wenn sie durch einen benachbarten Stamm entführt wurden.

Die Tradition der Tätowierungen war bis in die britische Kolonialzeit fester Bestandteil der Kultur im Bundesstaat Chin und möglicherweise auch Bestandteil ursprünglicher religiöser Überzeugungen. In diesem Zusammenhang sei selbst nach erfolgter Konvertierung großer Teile der Chin zum Christentum von örtlichen Pastoren gepredigt worden, dass nur jene Frauen Aufnahme ins Paradies fänden, welche sich tätowieren ließen. Die im Rahmen der Missionierung häufig erfolgte Vermengung des christlichen Glaubens mit ursprünglichen Überzeugungen der Bevölkerung nahm man in Kauf.

Erst ab 1960 verurteilte die sozialistische Regierung Burmas die Gesichtstätowierungen als „barbarisch“ und strengte im Rahmen ihres Programms zur Modernisierung des Landes Bemühungen an, die Tradition zu beenden.

Die heute noch lebenden tätowierten Frauen der Chin sind die letzte Generation und das Ende einer wohl Jahrhunderte alten Tradition, welche mit dem Tod der Frauen in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Februar 2018



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