Nachhaltiges Stuttgart - ist die Energiewende in der Hauptstadt Baden-Württembergs angekommen?

Die Hauptstadt von Baden-Württemberg ist ein beliebtes Reiseziel und ein bekannter Wirtschaftsstandort. Das Neue Schloss, die Staatsgalerie sowie das Mercedes-Benz-Museum zählen zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten. Ebenso wie in anderen deutschen Großstädten sind Nachhaltigkeit und Energiewende auch in Stuttgart ein wichtiges Thema. Durch grüne Energie sollen zukünftig hohe Heizkosten gesenkt und klimafreundlich geheizt werden.

Leben in Stuttgart
Leben in Stuttgart: bis 2035 soll Stuttgart klimaneutral werden | ©: cubicroot, Pixabay

Umweltfreundlich heizen mit Solarstrom

Zum Beheizen von Räumlichkeiten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Holz, Gas und Strom haben jeweils Vorteile und Nachteile. Die Holzverbrennung ist nicht klimaneutral und kann für in vielerlei Hinsicht umweltschädlich sein. Erdgas hingegen verbrennt effektiver, jedoch ist auch Gas nicht umweltfreundlich. Ein Gastank benötigt zudem sehr viel Platz. Emissionsarmes Heizen gelingt durch den Einsatz einer neuen Wärmepumpe. Das mit umweltfreundlicher Technologie arbeitende Gerät soll dazu beitragen, den individuellen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Von der Stadt Stuttgart wird bei Nutzung von Abwasserwärme oder Abwärme ein Zuschuss gewährt. Dieser soll bis zu 20 Prozent der Bruttoinvestitionskosten, die zur Nutzung der Wärmequelle nötig sind, betragen. Des Weiteren wird der Umstieg auf eine Fußbodenheizung (oder andere Arten von Flächenheizungen) mit einem Pauschal-Zuschuss von 500 Euro für jeden beheizten Raum gefördert. Die Höhe der Förderung hängt von der Nennleistung der Wärmepumpe ab. Hohe Energieeffizienzwerte sowie einen leisen Betrieb sollen bisher vor allem Wärmegeräte führender Hersteller erzielen. Die Umstellung auf umweltfreundliches Heiz ist im Neubau sowie in Bestandsimmobilen nach einer Sanierung oder beim Austausch einer Bestandsheizung möglich.

Bis 2035 soll Stuttgart klimaneutral werden

Stuttgart soll bis 2035 klimaneutral werden. Die aktuelle Ausgangslage in den 23 Stadtbezirken der schwäbischen Landeshauptstadt ist jedoch sehr unterschiedlich. Obwohl bereits mit einer Energieleitplanung begonnen wurde, ist mit den ersten Ergebnissen der Wärmeplanung erst Ende 2023 zu rechnen. Beim Heizen mit Solarstrom steigt der Eigenverbrauchsanteil einer PV-Anlage und somit die Wirtschaftlichkeit. Die wichtigste Frage ist, wie geheizt wird, wenn in der kalten Jahreszeit die Sonne in Stuttgart kaum oder gar nicht scheint. Die PV-Stromausbeute, die jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt, ist im Winter deutlich geringer. Gleichzeitig ist der Wärmebedarf abhängig von der Tageszeit unterschiedlich hoch. Heiß geduscht wird hauptsächlich frühmorgens oder am späten Abend. In den meisten Stuttgarter Haushalten läuft die Heizung tagsüber nicht, wenn die Bewohner am Arbeitsplatz sowie in der Schule sind. Erst abends, wenn alle Bewohner zu Hause sind, wird mit Heizgeräten für angenehme Wärme gesorgt. Aus Energiespar- und Umweltschutzgründen kann es sich lohnen, die von einer Photovoltaikanlage erzeugte Energie zum Heizen sowie zur Warmwassererzeugung zu verwenden.

Energie sparen durch den Betrieb einer Wärmepumpe

Für den Betrieb einer Wärmepumpe wird elektrische Energie benötigt. Mithilfe von Strom wird vorhandene Außenwärme auf eine höhere Temperatur „gepumpt“. Dadurch kann das Wasser, das anschließend einem Pufferspeicher zufließt, erhitzt werden. Im Wärmespeicher wird das aus dem Heiz- und Trinkwasserkreislauf stammende Wasser erwärmt. Die Menge Solarstrom, die für eine Wärmepumpe genutzt werden kann, ist von der Leistung der Photovoltaikanlage, von der Gebäudedämmung und der Größe des Pufferspeichers abhängig. Wärmepumpen gelten als Heizsysteme der Zukunft. Verglichen mit herkömmlichen Heizsystemen sind sie umweltverträglicher und können dennoch kostengünstig betrieben werden. Klimafreundlich erzeugte Raumtemperaturen sind auch beim Besichtigen von Sehenswürdigkeiten in Stuttgart angenehm und machen Stuttgart „Grüner“.

August 2023



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