Wetzsteinststollen Spiegelberg

Einen Blick in die Vergangenheit können die Besucher im Wetzsteinstollen Spiegelberg machen.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden Wetzsteine gebraucht, um damit landwirtschaftliche Geräte zu schärfen. Wetzsteine wurden im Schwäbischen Wald gemeinsam mit Sandstein abgebaut. Denn für Wetzsteine wurde ein besonders harter Sandstein verwendet. Dieser kam jedoch nur in sehr dünnen Schichten vor, sodass er sehr schnell abgebaut war.

Deshalb beschlossen die Arbeite 1880, einen Stollen in den Berg zu treiben, um die Wetzsteine unterirdisch abbauen zu können. 19 Jahre später hatte der Wetzsteinstollen Spiegelberg schon eine Länge von 150 Metern erreicht.

Der Stollen wird geschlossen

Dem Abbau von Wetzsteinen im Wetzsteinstollen Spiegelberg war allerdings nur eine kurze Geschichte beschert. Der Grund: Ab Anfang des Jahrhunderts setze sich zunehmend der Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen wie Mähdrescher durch. Wo die Landwirtschaft noch in Handarbeit betrieben wurde, verwendete man nun stattdessen Wetzsteine aus Italien, die günstiger angeboten wurden. Der Wetzsteinstollen Spiegelberg wurde deshalb 1922 geschlossen, nachdem es zu zwei schweren Unfällen bei Sprengungen gekommen war.

Der Wetzsteinstollen Spiegelberg wird touristisch erschlossen

Dass der Wetzsteinstollen Spiegelberg nun für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ist dem "Fremdenverkehrsverein Spiegelberg e.V." zu verdanken, der 1996 gegründet wurde. Nachdem sich dieser zunächst der Pflege des 300 Kilometer langen Netzes an Wanderwegen angenommen hatte, beschloss man 2001, den Eingang des Wetzsteinstollens wieder freizulegen und einen Besucherstollen daraus zu machen. Nachdem der Eingang freigelegt war, wurde der Stollen bis zu einer Tiefe von rund 40 Metern saniert.

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