Julius Euting: ein Leben für die Forschung

"Julius Euting - ein schwäbischer Orientforscher" lautet das Motto im Stuttgarter Lindenmuseum noch bis zum 11. Januar 2015. Das Herz dieser Ausstellung bildet die "Sammlung Euting", die er der Gelehrte und Forschungsreisende 2012 - ein Jahr vor seinem Tod - dem Linden-Museum vermacht hatte. Er hatte vor allem Alltagsgegenstände in jenen Regionen, welche er bereist hatte, gesammelt. Diese stellen eine Bereicherung der Orient-Abteilung dar, in deren Eingangsbereich die aktuelle Ausstellung aufgebaut ist. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit des Linden-Museums mit der Julius-Euting-Gesellschaft anlässlich des 100. Todestages am 2. Januar 2013 und des 175. Geburtstages am 11. Juli 2014.

Wer ist Julius Euting?

Der Gelehrte erblickte am 11. Juli 1839 in Stuttgart das Licht der Welt, wo er auch seine Kindheit und Jugend verbrachte. Nachdem Julius Euting in Stuttgart das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium und das alt- und neusprachliche Gymnasium in Blaubeuren besucht hatte, studierte er in Tübingen Theologie in Kombination mit orientalischen Sprachen. Das Studium schloss er mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Er hatte dafür einige Suren des Koran übersetzt und erklärt.

Zunächst arbeitete Julius Euting als Bibliothekar in Tübingen, bevor er nach dem deutsch-französischen Krieg an die Kaiserliche universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg wechselte. 1880 wurde er zum Honorarprofessor an der Straßburger Kaiser-Wilhelm-Universität ernannt, 20 Jahre später zum Direktor der Bibliothek befördert.

Julius Eutings Reisen

Neben seiner Tätigkeit unternahm Julius Euting mehrere Forschungsreisen, die ihn durch die östliche Mittelmeerregion, Nordafrika, sowie nach Innerarabien führten. Bei diesen Reisen legte er insgesamt mehr als 2.300 Kilometer auf dem Pferd und dem Kamel zurück. Während der Reisen sammelte er diverse Gegenstände aus der Alltagskultur der jeweiligen Länder. Diese stehen im Zentrum der Ausstellung und werden von Leihgaben verschiedener Einrichtungen wie der Tübinger Universitätsbibliothek oder des Instituts für Klassische Archäologie Tübingen ergänzt.

Mai 2014



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