Burg Hohenzollern

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Burg Hohenzollern | ©: Vulkanisator - Fotolia

Das Adelsgeschlecht von Hohenzollern dürfte heute noch in ganz Deutschland bekannt sein. Seinen Ursprung fand es jedoch zwischen den Städten Bisingen und Hechingen in Baden-Württemberg, wo sich seit dem Mittelalter der Stammsitz der Hohenzollern befindet. Kernstück dieses Stammsitzes ist die Burg Hohenzollern - eine Gipfelburg, die auf einem etwa 850 m hohen Bergkegel liegt.

Wann die erste Burg an dieser Stelle errichtet wurde, lässt sich heute nicht mehr genau nachvollziehen. Historiker vermuten ihren Ursprung im 11. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung einer Burg der Grafschaft Zollern fand im Jahre 1267 statt. Im 15. Jahrhundert schließlich wurde diese erste Burg durch zahlreiche feindliche Angriffe nahezu vollständig zerstört, nachdem sie zuvor über ein Jahr lang unter Besatzung lag.

Im Jahr 1454 begann man schließlich mit dem Bau einer neuen Burg an gleicher Stelle, die nach ihrer Fertigstellung bis zum Jahr 1634 Bestand hatte, ehe sie im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges von den Württembergern erobert und besetzt wurde. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Burg mehrmals ihre Besitzer. Vorübergehend im Besitz der Habsburger, wurde sie im Jahr 1744 schließlich von den Franzosen besetzt. Auch die Österreicher übernahmen die Burg in der Folge kurzzeitig.

Ab 1798 wurde die Anlage schließlich nicht mehr genutzt und stand mehr als ein Jahrhundert lang leer. In dieser Zeit verfiel die Burg so stark, dass zu Anfang des 19. Jahrhunderts nur die Kapelle in einem erhaltungswürdigen Zustand war, der Rest glich einer Ruine. Es war schließlich der spätere König von Württemberg, Friedrich Wilhelm IV., der den Wiederaufbau der Burg Hohenzollern plante und schließlich ab 1850 nach den Plänen von Friedrich August Stühler, einem renommierten Berliner Architekten, durchführte. Die Bauzeit umfasste 17 Jahre, so dass im Oktober 1867 die neue Burg eingeweiht werden konnte. Die Finanzierung übernahmen verschiedene Linien der Hohenzollern.

Nachdem die Burg sowohl den Ersten als auch den Zweiten Weltkrieg recht gut überstanden hatte, war es schließlich ein verheerendes Erdbeben, durch das sie am 3. September 1978 schwer beschädigt wurde. Die gesamte Statik der meisten Bauten erwies sich in der Folge als nicht mehr ausreichend, so dass umfangreiche Restaurierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen notwendig wurden. Diese dauerten schließlich bis Anfang der 1990er-Jahre an.

Ein besonderer Einschnitt in die Burggeschichte ergab sich darüber hinaus im Jahr 1953, als Einbrecher in die Schatzkammer einstiegen und etliche Gegenstände entwendeten. Der Haupttäter wurde zwar wenig später von der Polizei dingfest gemacht, er hatte jedoch einen Großteil der Edelmetalle bereits eingeschmolzen, so dass diese Kunstwerke unwiederbringlich verloren waren. Noch heute dokumentiert das Kriminalmuseum in Freiburg im Breisgau den genauen Hergang dieses Raubes, dafür wurde sogar ein eigener Raum zur Verfügung gestellt.

Die Burg dient heute noch als Stammsitz der Adelsfamilie von Hohenzollern, außerdem ist dort eine Stiftung untergebracht, die sich um bedürftige Kinder kümmert und diesen Ferienaufenthalte ermöglicht beziehungsweise finanziert. Des Weiteren fungiert die Burg Hohenzollern als touristisches Ausflugsziel, sie wird jedes Jahr von mehr als 300.000 Menschen besucht. Wechselnde Ausstellungen sowie Theater- und Konzertveranstaltungen ergänzen das bunte Programm auf der Burg, im Dezember findet außerdem in jedem Jahr ein sehenswerter Weihnachtsmarkt statt.

Die wechselvolle Geschichte ist es, welche die meisten Besucher an der Burg Hohenzollern am meisten fasziniert. Noch heute lassen sich dort Dokumente aus vielen geschichtlichen Epochen finden, so dass ein Besuch der Burg jedem Touristen unbedingt angeraten ist.

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