Museum am Löwentor

Das Museum am Löwentor in Stuttgart gehört zum Staatlichen Museum für Naturkunde und hat sich auf Geologie und Paläontologie spezialisiert. Es befindet sich am Rande des Rosensteinparks, einem der beliebtesten Ausflugsorte sowohl für die Stuttgarter Bevölkerung als auch für Besucher der Stadt.

Das Staatliche Museum für Naturkunde, zu dem heute auch das Museum am Löwentor gehört, besitzt Wurzeln, die bis ins 18. Jahrhundert zurückgehen. Schon damals legten die Herzöge von Württemberg eine Naturaliensammlung an, welche rund 20 Jahre später - zu Anfang des 19. Jahrhunderts - von König Wilhelm I. öffentlich gemacht wurde. Man nannte die Sammlung zunächst „Königliches Naturalienkabinett“. Ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Mitarbeiter eingestellt, die mit der systematischen Erweiterung der Sammlung beauftragt waren.

Nachdem die Sammlung insbesondere in den Anfängen des 20. Jahrhunderts großen Anklang bei Einheimischen und Besuchern fand, versuchte man sie im Zuge des Zweiten Weltkriegs vor Zerstörungen und Plünderungen durch die Angreifer zu schützen und verbrachte die meisten der Gegenstände in die Neckarstraße der Stuttgarter Innenstadt. Der übrige Teil der noch im Museumsgebäude verbliebenen Gegenstände wurde fast vollständig durch einen Bombenangriff zerstört.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs teilte man die Sammlung des Museums auf. Dabei wurde die biologische Sammlung im Jahr 1954 ins Schloss Rosenstein verlegt. Der paläontologische Teil der Ausstellung dagegen blieb zunächst vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen, erst in den Achtziger Jahren, als das neue Museum am Löwentor fertiggestellt werden konnte, wurde diese wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das Museum am Löwentor wurde in den Jahren 1981 - 1987 erbaut. Die Planungen oblagen dem Stuttgarter Architektenbüro Siegel, Wonneberg und Partner. Man verwirklichte einen modernen Museumskomplex, bestehend aus zwei Gebäuden, die durch einen Hof sowie einen unterirdischen Gang verbunden werden. Neben den eigentlichen Ausstellungsräumen sind in diesen Bauten auch Arbeitsräume, Forschungslabore, Lagerräume sowie die Verwaltung des Museums untergebracht. Insgesamt verfügt das Museum am Löwentor über rund 3.500 m² Ausstellungsfläche, angeschlossen ist auch eine Cafeteria, in dem sich der Museumsbesuch wunderbar ausklingen lässt.

Besonders interessant ist der Einblick in die Erdgeschichte des Landes Baden-Württemberg. Sie startet mit der so genannten Rias-Zeit, die vor circa 250 Millionen Jahren stattfand. Über die bekannten Zeitalter von Jura und Tertiär führt die Ausstellung schließlich bis in die Eiszeit, welche sich vor rund zwei Millionen Jahren über die Erde legte. Die Exponate sind in teilweise Aufsehen erregenden Dioramen dargestellt, ergänzt durch interaktive Elemente wie elektronische Schautafeln oder Hörprogramme.

Das alles bietet sich insbesondere für einen Besuch mit der ganzen Familie an, auch die Kleinsten werden großen Spaß an den teilweise Millionen Jahre alten Exponaten haben.

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