Zeichen der Erinnerung

Die Gedenkstätte Zeichen der Erinnerung am Stuttgarter Nordbahnhof erinnert an die Deportation von über 2.500 Juden aus Baden-Württemberg, die während der Zeit des Nationalsozialismus im Konzentrationslager ermordet wurden. Hier wird anhand von Lebensläufen dokumentiert, was der jüdischen Minderheit in Deutschland angetan wurde. Aber auch Täter und Helfer werden benannt. Denn aus heutiger Sicht erscheint es unbegreiflich, wie aus Nachbarn Täter und Opfer hatten werden können.

Als der Nordbahnhof zum Tatort wurde

Die erste Deportation aus Stuttgart nach Riga war am 1. Dezember 1941 erfolgt. Im Vorfeld hatte die Geheime Staatspolizei Stuttgart einen Erlass verfasst, aufgrund dessen die Deportation erfolgt war. Für diesen ersten Zug wurden 1.000 Juden ausgewählt, die zunächst in einem Sammellager auf dem Killesberg untergebracht waren. Die jüdischen Mitbürger, die nach Riga deportiert wurden, musste die Jüdische Kultusvereinigung Württemberg auswählen und deren Transport organisieren. Ab dem 26. November wurden die erste Tausendschaft auf dem Killesberg - in völlig unzureichenden Bedingungen - untergebracht.

Die Geschichte der Juden in Baden Württemberg

In der Internetpräsenz informiert Zeichen der Erinnerung auch über die Geschichte der Juden in Baden Württemberg, die während des Dritten Reiches eine große Zäsur erlebte. Denn auf dem Territorium des heutigen Baden-Württemberg lebten bereits seit dem 11. Jahrhundert Juden. Größtenteils gestaltete sich das Zusammenleben zwischen Juden und Christen friedlich. Jedoch gab es im Lauf der Jahrhunderte immer wieder Phasen der Verfolgung, etwa während der Pestepidemie Mitte des 14. Jahrhunderts. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war schließlich eine völlige Gleichstellung der jüdischen Mitbürger erreicht.

Weil bereits kurz nach der Machtergreifung jüdische Mitbürger zunehmend ihrer Rechte beraubt wurden, wanderten zahlreiche Juden schon vor dem Ausbruch des Weltkrieges ins Ausland aus. Eine kleine Gruppe Juden war im Land geblieben und hatte den endgültigen Vernichtungsfeldzug der Nazis überlebt. Diese machten sich schon bald nach Kriegsende wieder daran, die jüdische Gemeinde wiederaufzubauen.

Kontakt:

Stiftung Geisstraße Sieben
Stiftung des bürgerlichen Rechts
Geißstraße 7
70173 Stuttgart
E-Mail: stifung[at]geissstrasse.de
Webseite: www.zeichen-der-erinnerung.de

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